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Datum: 25.12.2025
Ort: Alte Nikolaikirche, Römerberg · Frankfurt am Main

Am 25. Dezember 2025 feierten wir gemeinsam unseren Weihnachtsgottesdienst. Im Mittelpunkt stand die Weihnachtsbotschaft als Zusage von Gottes Nähe – und als Auftrag, Frieden zu suchen und zu gestalten: in unserem Miteinander und in der Verantwortung für die ganze Schöpfung.

Die Predigt unserer Pfarrerin Junita Rondonuwu-Lasut im Wortlaut:

Liebe Festgemeinschaft,

Weihnachten ist das Ereignis der Menschwerdung Gottes in der Welt, um uns zu erretten. Aber warum musste Gott überhaupt in die Welt hinabsteigen?

Joh 3, 16 beschreibt: Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an ihn glaubt, soll nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Dementsprechend lautet der erste Grund: Gott liebt diese Welt. Bewusst wurde die Welt genannt und nicht nur die Menschen. Gottes Liebe umfasst demnach die gesamte Schöpfung.

Gott ist in die Welt hinabgestiegen, um seiner Schöpfung zu begegnen. Luft, Erde, Wasser, Wälder und alle Tiere und Pflanzen sind von Gott geliebt.

Als die Engel Jesu Geburt verkündeten, sangen sie: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Durch Jesu Geburt wird Gott geehrt und Friede auf Erden tritt ein. Wieder liegt die Betonung auf Erden.

Dieser Friede auf Erden beschreibt einen Zustand des harmonischen Zusammenlebens zwischen Erde, Wasser, Luft, Pflanzen, Tieren und den Menschen. Ein Leben im Einklang.

Im Norden Sumatras können viele Christ*innen heute nicht wie gewohnt Weihnachten feiern. Kein Weihnachtsbaum, kein gesundes Essen und kein Trinkwasser, da ihre Reisfelder und Häuser von der Flut zerstört wurden. Diese Flut entstand, weil der große Tropenwald in Sumatra bereits zerstört ist. An dessen Stelle existieren nun Ölpalmen und Minen, sowohl legale als auch illegale.

Tragischerweise sind die Zerstörer Unternehmen mit Hauptsitz in der Hauptstadt Jakarta. Aber die Folgen muss das Volk in Sumatra ertragen.

Wir sehen aus diesem Beispiel ebenso, wie viele Christ*innen die Bewahrung der Wälder und der Tierwelt nicht als Teil der Evangelisierung einsehen.

Das Evangelium wäre schlicht und einfach die frohe Botschaft über die Erlösung der Menschen und nicht etwa auch über die Erlösung der Wälder, des Wassers, der Luft und der Tiere. Die Mission der Kirche wäre nur auf das Seelenheil der Menschen begrenzt.

Dabei ist Gott doch für die gesamte geliebte Schöpfung in die Welt gekommen. Jesus ist für den Frieden auf Erden gekommen.

Eine kaputte Schöpfung bedeutet auch die Zerstörung des menschlichen Lebensraums.

Wir dürfen nicht vergessen: Die Natur zu zerstören ist zugleich eine Auflehnung gegen Gott. Wir zerstören Gottes Augapfel.

Ich hörte im Radio vom großen Thema der Einsamkeit in Deutschland. Dies betrifft die älteren Menschen, die an Weihnachten allein wohnen, keine Freund*innen haben, keine Familie. Oder sie besitzen eine Familie, die Familie hätte sich aber entfremdet.

Ich denke, dies ist eine große Tragödie der Menschlichkeit an Weihnachten. In Indonesien spielt sich eine Tragödie der Natur ab.

Möge die Liebe Jesu die einsamen Menschen trösten und begleiten.

Möge Jesu Liebe uns dazu bewegen, Wärme mit allen Opfern der Katastrophe in Sumatra zu teilen.

Möge die Botschaft Weihnachtens Frieden in der Ukraine bringen.

Möge der tropische Wald Jesu Liebe erfahren. Auch die Orang-Utans und Elefanten in Sumatra, die vor dem Aussterben stehen. Möge der Frieden der Weihnacht für die gesamte Schöpfung eintreten.

Wir feiern heute Weihnachten inmitten großer Veränderungen und Unsicherheiten über unsere Zukunft. Mögen wir darin dennoch Werkzeuge Gottes Liebe bleiben.

Den Gottesdienst können Sie als Livestream/Mitschnitt vom 25.12. hier ansehen:



Bilder zum Weihnachtsgottesdienst 2025